Was Tullio Campagnolo1930 aufgrund von kalten klammen Fingern auf den Markt brachte hat sich bis heute bewährt. Zu Zeiten als die Laufräder noch mit Flügelmuttern an Gabel und Hinterbau befestigt waren, war das Umdrehen des Hinterrads gleichzeitig der Gangwechsel. Gut vorstellbar wie der Rennfahrer Campagnolo verzweifelt versucht die Schrauben schnell zu lösen um seinen Wettkampf fortzusetzen.

Die Schnellspannachse mit seinem einseitigen Hebel hält sich im Rennbereich bis zur aktuellen Scheibenbremsendiskussion. Der richtige Widerstand bzw. die Strenge des Festmachens braucht etwas Übung und Fingerspitzengefühl. Hat man das einmal heraus ist ein rasches Öffnen auch bei Regen und Kälte möglich. Einzig die Position des eingeklappten Hebels erweist sich oft als problematisch, da er zwischen sich und den Rahmen wenig Platz für dicke Finger bietet. Sitzt er dann zu stramm wird das Fitzeln zur Geduldsprobe Geduldsspiel. Variationen wie Klickmechanismen oder in Arretierungsstellung drehbare Hebel, helfen die Nabe nicht unnötig unter Stress zu setzen.

Die Nase am Ausfallende der Gabel dient dazu das Vorderrad auch im Schnellspanner entspannten Zustand nicht zu verlieren. Dieses Backup ist im Rennbetrieb ziemlich lästig, darum werden diese Vorsprünge bewusst abgetragen und plangefeilt. Ein Radwechsel vorne ist in wenigen Sekunden erledigt. Fürs Hinterrad gibt es einen einfachen Trick um sich das Aus- und Einfädeln der Kette zu erleichtern. Einfach auf das kleinste Ritzel runterschalten um dem Wechsler sofort die richtige Position beim Wiedereinbau zu bieten.

Mit einem beherzten Schlag auf den Reifen in Richtung Ausfallende und schon fällt das Hinterrad heraus.