Was Profis im Wettkampf nicht dürfen, gelegentlich aber schon im Rennzirkus vorgekommen sei, ist für alle nicht Rennfahrer ein willkommener Input. Das Rad ist von vorne herein das effektivste Fortbewegungsmittel das es gibt. Bei relativem Muskeleinsatz kommt viel Distanz oder Höhe heraus, zweiteres wird bergab noch wirksamer.

Neue Wege öffnen sich durch den zuschaltbaren Support für die Beine, größere Distanzen und Ziele werden erreichbar, Jung und Alt oder Frau und Mann können gemeinsam Almen erreichen. Dieser lautlose Antrieb ermöglicht Radrunden, die entweder ein hohes Fitnesslevel voraussetzen oder viel Zeit. Mit dem eingebauten Akku hat man nun beides fest im Griff. Je nach Geschwindigkeit und Modeergibt die gespeicherte Energie eine bestimmte Reichweite, die es möglich macht am Wunschziel halbwegs komod einzufahren. Genial, was durch Strom und Technik möglich geworden ist!

Das Wesentliche für eine erfolgreiche Tour ist das wieder Herunterkommen. So ein E-Bike schiebt ganz anders an als man es gewohnt war. Hat man keine Vorerfahrungen wird es umso brenzliger: denn so kräftig Scheibenbremsen anpacken, so schnell können sie einen aus der Bahn werfen. Neben gutem Handling durch vorausschauendes Fahren und angepasster Geschwindigkeit sollten die Bremsgriffe beizeiten auch mal ganz losgelassen werden. Klingt dramatisch, ist aber notwendig und dann auch gar nicht gefährlich. Die Bremsscheiben werden im Betrieb extrem heiß. Diese Hitze überträgt sich bei konstanter Schleiferei auf die Bremsbeläge und die wiederum leiten die Temperatur ins System weiter. Ein Verbrennen der Bremsflüssigkeit wäre die Folge, die Hydraulik hat dann mit Luft zu kämpfen. Technisch wird dies dem normalen Nutzer ebenso wenig tangieren, wie verglühte Bremsscheiben, erkennbar an der schwarz- bis bläulichen Verfärbung am Übergangsbereich.

Nicht unbedingt materialschonend, aber der uninteressierte Laie riskiert so einen Totalausfall der Bremsanlage. Was weniger lustig, als ein verbranntes Wadl durch Scheibenkontakt. Zugegebenermaßen ist dies das worst-case Szenario, zuvor schleift es die Bremsbeläge auf Null herunter, was ins Geld geht. Die richtige Empfehlung im Abbremsen eines E-oder normalen Bikes ist bevorzugt das dosierte scharfe Drosseln der Geschwindigkeit, statt einer schwächeren Dauerschleife.

Was beim Gummi an der Felge verkraftbar war und funktioniert hat ist bei Scheibenbremsen kein guter Ansatz. Dieses völlige Loslassen der Spannung am Hebel sollte auf jeden Fall im Trockenen geübt werden. Am besten an einer moderaten Abfahrt mit viele einsichtigem Auslauf für mehr Einsicht und Vertrauen.