Kiesenhofer rechnete mit einer Medaille und zählte während des Goldschürfen im Straßenradrennen. Als hauptberufliche Mathematikerin und Radfahrerin aus Freude landet die ganz und gar nicht Rad-Amateurin die große Überraschung bei den Olympischen Spielen in Tokio. Der Niederösterreicherin, genauer aus Niederkreuzstetten bei Mistelbach gelingt ihr die erste Radsportolympiamedaille seit 125 Jahren.

Nicht als Radprofi wo körperlicher und psychischer Stress an der Tagesordnung stehen, sondern als nebenberufliche Hobbysportlerin. Die 30-Jährige Kiesenhofer geht ihren Sport demnach eher wissenschaftlich an. Als Expertin für partielle Differentialgleichungen an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne, Schweiz (EPFL), beschäftigt sie sich intensiv mit Aerodynamik und Kräften. Bei mathematischen Modellen physikalischen Vorgängen, schwingenden Saiten, der Wärmeleitung und bei elektromagnetische Wellen, spielt sie die Quantenphysik und Allgemeine Relativitätstheorie in einer anderen olympischen Liga.

Gratulation Anna, das gibt dem Sommersport nach Athen 2004 neuen Auftrieb.