Radsport ist Leiden.

Einleitend muss betont werden, dass Radfahrer, insbesondere Radprofis auch nur Menschen sindund ihnen ein Sturz ebenso zusetzt wie jedem anderen der mit seinem Körper einen Impact abfangen muss. Was ausserhalb des Wettkampfgeschehens irrelevant ist, bekommt im Leistungssport mit dem „competition of cues“ eine erklärende Bedeutung.

Dieser Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Reizen und Signalen ist der psychische Faktor der sich über den Schmerz zB nach einem Sturz legt. Intern versus Extern.

Intern: AUA!
Extern: Huch, ich muss den Anschluss an die Gruppe wiederherstellen.

Wer gewinnt?
Der äußere Reiz. Hinzu kommt das körpereigene Schmerzmittel „Endorphin“ das diesen Zweikampf unterstützt.

Erreicht der Athlet trotz Blessuren und Überlebenskampf das Ziel, fällt der externe Teil weg. Die Wirkung des Hormons hat auch längst nachgelassen, der Schmerz fährt mit voller Wucht ein.
Dieser wird zusätzlich auf die Probe gestellt, weil die Wunden gereinigt werden müssen, und zwar sofort!

 

 

 

Wieder Aua! Leider, zwingend notwendig, will man die Heilung auf starke Beine stellen.

Befindet sich der Radfahrer in einer Rundfahrt folgen weitere Etappen. Ein Ausscheiden kommt soweit möglich nicht in Frage. Der Reflex sofort wieder aufs Rad zu steigen ist über viele Jahre antrainiert. Neben dem Drang unbedingt im Rennen bleiben zu wollen, will der Sturz auch psychisch bewältigt werden. Also hilft nur weiterfahren und in der Gedächtnisspur mit neuen Inhalten alte überspielen.

The day after.

Hat ein Sturz nicht nur die verdiente Nachtruhe empfindlich gestört, so kommt es am nächsten Tag faustdick.
Über die körperlichen laktatbedingten Schmerzen setzt sich der Verletzungsschmerz.

Das Leiden geht weiter.