Das Fahrrad Logo als Emblem

Ein Mercedes Stern oder ein springender Jaguar, ja sogar die Emily, alles namhafte Logos in 3D. Stehende Logos waren einmal stark in Mode. Eine Marke die etwas von sich hielt erfüllte die Suche nach dem Statussymbol. Diesem mehr Ausdruck zu verleihen gelang durch Platzierung ihres Markenzeichens vorne an der Kühlerhaube. Mit einem potenten Kühlergrill kombiniert, war die Erscheinung sehr ehrfürchtig.
Denselben Stolz präsentierten auch die Fahrradhersteller. Ihr Firmenschild prangte als Emblem vorne am Steuerrohr. Meist aus Metall mit Nieten fixiert schob sich der Name und Ruhm zuvorderst durch den Fahrtwind. Die 3D Form wurde spätestens beim Fahrrad putzen wahrgenommen. Wenn sich darin die Sonne reflektierte wurde Magie frei. Bei der Pause am Caffee-Stop saß der Fahrer in Augenhöhe zum Lenker und es ploppte das Logo in Erscheinung. Ein wahrhaft eindrücklicher Moment. Wahrscheinlich hielt niemand dem Stolz stand, denn irgendwann wurden die Embleme immer weniger. Beim Auto aus Sicherheitsgründen, beim Rad ging es dem Emblem aus anderen Gründen an den Kragen. Vielleicht aus Gewichtsgründen oder wegen dem Hängenbleiben mit dem Putztuch. Auch mag sich der Straßendreck in den Nischen des Logos gesammelt haben, die Plakette war jedenfalls bald nur mehr ein Sticker oder wurde gänzlich abgedankt. Es gab einmal in der Post-Emblem-Ära auch eine Zeit in der vor allem Rennräder an fast jedem Rohr den Markennamen platziert bekamen. Nicht nur Unterrohr und Steuerrohr waren mit dem Markennamen verziert, sondern auch Sattelstreben, Sitzrohr, Oberrohr bis hin zur Gabel. Da wird der eingravierte Vorbau (ja das gab es auch mal) fast zur Nebensache.

Aktuell wird mit viel Zurückhaltung geübt oder der Schriftzug ist in schwarz auf schwarzem (weil Carbon) Untergrund wahrzunehmen. Oder er steht unten am Unterrohr. Nach der Theorie, dass alles wiederkommt, ist ein Revival des Emblems am Steuerrohr zu erwarten. Die Frage ist nur wann?!