Zum dritten Mal ist gastiert die Rad WM in Österreich. Bislang einziger Höhepunkt in Sachen Medaille ist die Bronzemedaille im 100 km Vierer-Teamzeitfahren. Mario Traxl, Helmut Wechselberger (beides Tiroler) Bernhard Rassinger und Hans Lienhart schafften 1987 in Villach Unglaubliches.

In knapp zwei Stunden des „Hinhaltens“ in gestreckter aber offener Aeroposition ließen sie Kapazunder-Teams wie die DDR, BDR und Frankreich hinter sich.

Italien, mit einer eigenwilligen Seilkonstruktion (Hallo Kletterer!) und die UDSSR komplettierten das Podium.

Im Straßenrennen der Amateure wurde Mario Traxl 14. Damals waren Amateure und Profis noch getrennt am Weg, so gab es eine weitere Top 20 Platzierung durch Paul Popp als 15 (ein Jahr vorher Fünfter bei den Amateuren).

Die Ergebnisse in Villach:
Bei den Profis war der Ire Stephen Roche der herausragende Fahrer in der ganzen Saison 1987. Nach Giro d‘Italia und Tour de France holte er sich auch den Sieg bei der WM und somit das Regenbogentrikot. Dieses Triple hatte vor ihm nur der Belgier Eddy Merckx 1974 erreicht und bleibt bis heute unangetastet.

Bei den Frauen fuhr die Französin Jeannie Longo zu Gold.

Zur Erinnerung: das war die Zeit der Isostar Flaschen mit dem Ketchup Verschluss, den Puch Rädern und den selten (Radsport war im ORF Mangelware) gehörten Kommentatoren Fritz Dodes und Robert Seeger.

Zwischen 1999 und 2002 wollten Kärnten und Villach erneut eine Rad WM austragen, den Zuschlag bekam aber Salzburg im Jahr 2006. Strassenradsport war zu dieser Zeit zumindest in der Öffentlichkeit dopingverseucht.

Blutbeutel und Epo waren die Schlagworte wenn es um Radsport ging und er war zu jener Zeit besonders uncool.

Im Vergleich dazu die aktuelle Welle um den Radsport Boom und was sich Tirol an Gästen erwarten darf:

In Salzburg waren über 330.000 Zuschauer bei den Bewerben, ca. die Hälfe davon beim Elite Rennen.

Sieger waren  im Zeitfahren der Schweizer Fabian Cancellara und im Straßenrennen Paolo Bettini aus Italien wie Marianne Vos bei den Frauen.

Eine achtbare Leistung bot Bernhard Eisel als Elfter im Straßenrennen, zu erwähnen gilt: hier waren die Amateure Profis oder umgekehrt.

Unter http://www.salzburg-2006.com/ gibt es noch nostalgische Einblicke und auch die Form der damaligen Homepage Designs.